Die grösste Gefahr für die Wildbienen und die übrigen Insekten wie überhaupt für die gesamte Natur geht vom Menschen aus. Durch mannigfaltige Tätigkeiten beeinträchtigt er deren Lebensraum oder zerstört ihn sogar. Von den gut 600 Wildbienenarten der Schweiz gelten mehr als 45 % als gefährdet, z. T. vom Aussterben bedroht. Mehr als 30 Arten oder 5 % sind in den letzten Jahren sogar total verschwunden, d.h. ausgestorben! Man muss leider ohne zu übertreiben von einem INSEKTENSTERBEN reden. Mit Auswirkungen auf die ganze Natur!
Auf die Kuckucksbienen gehe ich hier nicht mehr ein. Sie sind auf der Seite ‘Die Bienen und die Wespen‘ unter ‘Die Bienen’ beschrieben.
Fressfeinde
Die Fressfeinde (auch Räuber genannt) fressen, wie es der Name sagt, ihre Opfer, nämlich ausgewachsene Bienen, auf oder verfüttern sie ihrer Brut. Dazu gehören:
Kreuzspinne
Krabbenspinne
Die Krabbenspinne macht kein Spinnennetz. Sie lauert ihren Opfern mit weit ausgebreiteten Vorderbeinen auf, um sie blitzschnell zu fangen.
Bienenjagende Knotenwespe (Cerceris rybyensis)
Die bienenjagende Knotenwespe ist eine Grabwespe und erbeutet hauptsächlich Schmalbienen als Nahrung für die Brut.
Auch Ameisen finden Gefallen an Bienenlarven.
Schmarotzer
Zu den Schmarotzern gehören neben den Brut- oder Futterparasiten (siehe Die Bienen und die Wespen unter Bienen, Kuckucksbienen) die Raubparasiten. Diese haben es nicht auf die gesammelten Futtervorräte sondern auf die Larven des Wirtes abgesehen.
Futterparasiten sind:
Keulenwespe (Sapyga clavicornis)
Die Keulenwespe parasitiert ausschliesslich Hahnenfuss-Scherenbienen. An meinen Insektenhotels ist sie regelmässig zu beobachten.
Schmalbauchwespe (Gasteruption spec.)
Die Schmalbauchwespen sind Futterparasiten verschiedener Wildbienen, am häufigsten von Maskenbienen.
Raubparasiten sind:
Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes alvearius)
Beim Gemeinen Bienenkäfer sind es die raupenartigen Larven, die sich von Bienenlarven ernähren. Sie wandern dabei von einem Nest zum anderen. An meinen Insektenhotels habe ich die Larven noch nicht beobachtet.
Rotbeinige Holzschlupfwespe (Ephialtes manifestator)
Die rotbeinige Holzschlupfwespe parasiert Scherenbienen, insbesondere die Hahnenfuss-Scherenbiene. Mit dem Legestachel zusammen erreicht sie eine beachtliche Grösse von bis zu 7 cm. Sie durchbohrt den Nestverschluss, um ihr Ei in die Larve der Wirtsbiene zu legen.
Falten-Erzwespe (Leucospis dorsigera)
Die Falten-Erzwespen sind nahe mit den Schlupfwespen verwandt und gehören wie diese zu den Legimmen. Mit ihrem Legestachel durchbohren sie das Holz neben dem Nestverschluss schräg bis zur Bienenlarve. Sie schmarotzen hauptsächlich bei Mauerbienen und bei Wollbienen.
Goldwespen (Chrysididae)
Die metallisch glänzenden Goldwespen – meistens von rot-grüner Farbe – sind Raubparasiten von Wildbienen, solitären Faltenwespen und Grabwespen. Im Bild eine Goldwespe aus der Chrysis ignita Gruppe sowie Chrysis spec. und Trichrysis cyanea (blaue Goldwespe).
Wollschweber
Die Wollschweber (Bombyliidae) sind eine Familie in der Ordnung der Zweiflügler (Diptera), zu welchen auch die Fliegen gehören.
Grosser Wollschweber (Bombylius major)
Der grosse Wollschweber schmarotzt bei erdnistenden Solitärbienen, aber auch bei anderen Stechimmen. Ein auffälliges Merkmal ist, dass er im Flug längere Zeit stillstehen kann. Das Weibchen legt seine Eier vor die Nesteingänge, von wo die rasch ausschlüpfenden Larven selbständig ins Nest eindringen und sich von den Vorräten und den Wirtslarven ernähren.
Trauerschweber (Anthrax anthrax)
Der fast ganz schwarze Trauerschweber hingegen ist ein Raubparasit von oberirdisch nistenden Bienen und anderen Stechimmen. Er schleudert seine Eier im Flug in die Nester hinein. Er ist regelmässig am Insektenhotel anzutreffen.